So ausführlich berichtete ich noch nie in meiner Bloggerzeit über meine Ferien. Diesmal aber kann ich es nicht lassen und zeige euch gerne und viel darüber.
Orchideen
Gut vorbereitet und mit einigen Wanderideen (aber ohne Spinnrad!) erreichten wir unser Domizil in Montana-Vermala, auf fast 1700 M ü. M. Von dort wanderten wir am zweiten Tag trotz regnerischem Wetter ein Stück einer Bisse entlang, der "Bisse de Tsittoret", bis nach Aminona, und bewunderten den Blumengarten rechts und links des Weges. Was ist eine Bisse oder Suone und wieso gibt es diese?
Das Wallis ist ein grosses Tal, das die Alpen in Nord- und Südalpen trennt. Das Tal wird vom Rotten (der Rhone) durchflossen. Von den hohen Bergen, die das Wallis umgeben, werden die heranziehenden Wolken aufgestaut. Dabei werden sie in die Höhe getrieben, wo das Wasser der Wolken kondensiert und herabregnet. So kommen kaum Wolken von aussen her ins Wallis, weil sie sich schon im Voraus entleeren. Die Wolken, die durch Verdunstung im Tal selbst entstehen, ziehen in Richtung der Berge und entleeren sich wiederum in hohen, unbewohnten Lagen. Dies führt dazu, dass sich im Wallis die niederschlagsärmsten Orte der Schweiz befinden. Im Dorf Ackersand finden wir das Minimum mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von nur 475 Millimeter pro Jahr. Da aber für ergiebige Landwirtschaft mindestens 700 bis 900 Millimeter notwendig sind, muss der Rest künstlich herbeigeleitet werden. Dies geschieht seit Jahrhunderten mit Hilfe von Suonen.
Suonen sind historische Bewässerungskanäle im Schweizer Kanton Wallis. Diese Wasserleitungen bestehen aus offenen Gräben, die das kostbare Wasser von den Gebirgsbächen - zum Teil auf abenteuerliche Art - auf die trockenen Weiden und Äcker, in die Weinberge oder auf die Obstplantagen bringen. Im französischsprachigen Unterwallis wird eine Suone "un bisse" genannt. Für mehr Informationen schaut hier.
Auch am darauf folgenden Tag war das Wetter kaum besser. Das benachbarte Val d’Anniviers trennt sich bei Grimentz in zwei weitere Täler. In einem davon befindet sich der Stausee, Lac de Moiry. Den haben wir trotz miesem Wetter zu Fuss umrundet und die Alpenflora hat uns für alles entschädigt. So viele Männertreu und andere geschützte Bergblumen wie da, habe ich noch nie gesehen.
Schwarzes Männertreu (Nigritella nigra)
Lac de Moiry
Gletscher Moiry
Hinten am See steigt der Weg zur Cabanne de Moiry, 2'825 m, hoch. Den konnten wir nicht an Angriff nehmen, denn die Schleusen des Himmels wurden nun gänzlich geöffnet.
Wir fuhren das Tal ein Stück weit zurück bis nach Grimentz, 1'572 m.ü. M.. Die berühmten, von der Sonne schwarz gebrannten Getreidespeicher und die feurig
roten Geranien sind zum Markenzeichen von Grimentz geworden. Das
Bürgerhaus aus dem XV. Jahrhundert ist die Seele des Grimentzer Lebens. Hier
befindet sich auch der Keller mit den alten Eichenfässern, in denen der
Gletscherwein reift. Der typische Walliser Charme macht aus Grimentz ein
malerisches und authentisches Dorf.
Grimentz
Das zweite Seitental mit dem Dorf Zinal wollten wir auch noch auskundschaften, denn auch von dort aus führen tolle Wanderrouten.
Bishorn, 4'153 m, Weisshorn, 4'505 m (Bild Mitte)
Auf den nächsten Tag war schönes Wetter vorausgesagt! So sah die grandiose Sicht am anderen Tag aus, als wir von St-Luc bis Tignousa mit der Seilbahn auf 2'180 Metern gefahren sind. Von da an waren wieder unsere Füsse aktiv und über die Cabane Bella Tola, 2'340 m ü. M. ging es hinauf zum Bella Tola Gipfel, auf eine Höhe von 3'025 m ü. M.
Bella Tola
Und weil es so schön war, ging es gleich noch auf den nächsten Gipfel, das Rothorn....
Rothorn, 2'998 m
Nach dem Abstieg noch ein Blick zurück auf die beiden Gipfel.....
links das Rothorn und rechts Bella Tola
Auch an diesem
Tag begleitete uns der Bergfrühling in seiner vollen Pracht. Die Murmeltiere
waren mit der Nahrungssuche beschäftigt und liessen sich dabei überhaupt nicht
stören. Die Aussicht auf die umliegenden Berge lies ich mir von meinem Mann
gerne erklären und war einfach wunderschön und beeindruckend. Erst fast zum
Schluss zeigte sich das Matterhorn einmal fast ohne Wolken, und mit diesem Bild
möchte ich für heute schliessen. Ich hoffe, dieser Ausflug in eine andere Welt
hat euch gefallen, obwohl hier die Ferien noch nicht zu Ende waren. Das
Strickzeug hatte ich sicher nicht vergessen!
Matterhorn, 4'478 m (gezoomt)
Wallis, wir kommen wieder!
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Danke für so wunderschöne Bilder.
AntwortenLöschenLG Hannelore
Oh, sind das schöne Bilder! Ja auf das Schloss Syon bin ich nicht gekommen!
AntwortenLöschenLG Charlotte
Wow hast du tolle Bilder gemacht. Das ist beim anschauen ja fast ein bisschen wie Urlaub.
AntwortenLöschenLG Simone
Danke für dieses wunderbare Mitnehmen auf deine Bergtour. Für mich als norddeutsche Flachlandindianerin sind das wirklich Bilder aus einer gänzlich anderen Welt. War bestimmt sehr erholsam deine Tour. Herzliche Grüße
AntwortenLöschenAnke
Tolle Aussichten
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Birgit
Das klingt wirklich nach einem wunderschönen Wanderurlaub. Und diese Häuschen!!! Sieht wirklich urig aus!
AntwortenLöschenAlles Liebe. maria
Da siehst du mal, wie es mir gut geht: Mein Mann ist Walliser und ich bin Tirolerin, und wir teilen unsere Zeit zwischen den beiden Ländern auf!
AntwortenLöschenWas für schöne Bilder! Ich will auch mal in die Berge! Bei uns ist es ja nur bergisch... und Urlaube finden meistens am Meer statt. Noch...
AntwortenLöschenJetzt weiß ich, warum ich so viele Blogs in der Schweiz verfolge und Österreich! Ihr wollt mich dorthin locken;-)
Irgendwann komme ich. Es sieht so atemberaubend aus. Einen kleinen Vorgeschmack erhielt ich mal bei einem Urlaub am Bodensee und Ausflug nach Bregenz.
Danke für den Augenschmaus.
Herzliche Grüße, Roswitha
Danke für die schönen Bilder.
AntwortenLöschenEdith