Dienstag, 11. Juni 2013

St. Petersburg und Baltische Staaten

Oh ja, unsere Reise ging in den warmen Norden. Mein Rätsel im vorigen Post war nicht ganz leicht. Die "nordischen" Strickmuster auf Handschuhen und Socken fotografierte ich in Riga, Lettland und Tallinn, Estland.

Zu Beginn ging die Fahrt nach der Schweizer Grenze durch Deutschland, südwestlich von Berlin über die polnische Grenze, in die alte Hansestadt Danzig.

 Danzig/Polen
Kornspeicher und Lagerhäuser, mit ältestem hölzernem Kran Europas

Weiter besuchten wir die Marienburg, einer der schönsten Profanbauten des Mittelalters. Dann freute ich mich besonders auf die masurischen Seeplatten. Blaue Seen mit viel Natur rundherum, und unendlich scheinende Weiten - und relativ (noch) wenig Tourismus -  dazu Sonnenschein, ein Land von unglaublicher Schönheit. Auch wenn ich die Berge über alles mag, diese Weite und die blühenden Rapsfelder waren eine Wohltat.

Mikolaki/Nikolaiden/Polen

Weiter ging die Reise über die Grenze nach Litauen, via Kaunas, in die Hansestadt Riga. Die Kaufmannshäuser der sowie die Festungsanlagen zeugen vom ehemaligen Reichtum der Stadt. Entlang der Küste ging es über die Granze nach Estland, zur Hauptstadt Tallinn. In der fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Altstadt zählt man fast 4500 Baudenkmäler. Kirchen, Handels- und Bürgerhäuser, sowie Gassen mit Kopfsteinpflaster prägen das Bild. Am Nachmittag konnten wir bei Proben zu Carl Orffs "Carmina Burana" zu sehen und hören, das am Abend dann auf dem Rathausplatz aufgeführt wurde. Es war der erste Tag einer Festwoche mit vielen Anlässen.

 Stadtmauer von Tallinn/Estland

Entlang der Südküste des finnischen Meerarms ging die Reise dann nach St. Petersburg, auch "Venedig des Ostens" genannt. Auf einer Stadtführung sahen wir die Admiralität, den Panzerkreuzer Aurora, den Newski Prospekt und viel mehr. An einem anderen Tag gab es einen Ausflug zum Peterhof mit den phantastischen Gartenanlagen.

Gartenanlage Peterhof

Bald schon sind in St. Petersburg die "Weissen Nächte" (link: Wikipedia). Diese "Weissen Nächte" dauern ungefähr zwei Wochen, von Ende Juni bis Anfang/Mitte Juli. Es war dieses Phänomen der "Weissen Nächte", das den Literat Fjodor Dostojewski so begeisterte. Während der "Weissen Nächte" beginnt die Dämmerung kurz vor Mitternacht. Die Sonne verwelkt, aber nicht vollkommen, für ungefähr 5.5 Stunden. Dann beginnt sie sich wieder so 4 Uhr vormittags zu erheben. Während der Dämmerung füllt ein silbriges Glühen den Himmel; so der Name "Weisse Nächte". Nachts um ca. 23 Uhr war bei uns der Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang an der Newa,
hinten die Peter-und-Paul-Festung

Die einzige Kirche mit typisch russischen Zwiebeltürmen ist die Auferstehungskathedrale, bzw. Erlöserkirche.

 Auferstehungskathedrale St. Petersburg

.... und die Reise ging noch weiter - nach Helsinki. Eine hübsche Stadt, die mir recht überschaubar vorkam, nach der 5 Millionenstadt in Russland. Auch die finnische Sprache sei sehr logisch, meinte unsere Stadtführerin, die in ihrer Jugend in der Schweiz gelebt hatte. Ja, das hat wohl etwas an sich...

 Was für ein Automat???

Ausserhalb der Stadt ging es dann auf die Fähre.

Travemünde/Deutschland

Nach ca. 30 Stunden auf ruhiger See, immer noch mit Sonnenschein begleitet - Ankunft in Travemünde und Weiterfahrt. Nach einem kurzen Abstecher noch ins Elsass/Frankreich, waren es insgesamt neun Länder. 

Alles zusammen waren es fast 5000 Kilometer auf Strassen, plus die Fahrt auf See. Dank unserem routinierten Chauffeur reisten wir diese Strecke ganz bequem in einem Reisebus und der Fähre, in einer grösseren Gruppe. Natürlich wäre ich gerne an einigen Orten länger geblieben: In Tallinn, denn das ist noch überschaubar und bietet sehr viel. St. Petersburg fand ich überwältigend und es gibt an jedem Ecken wieder etwas zu bestaunen. Polen fand ich so lieblich und natürlich; so wunderschön, was die Dörfer und Landschaft betrifft. Nur wie die Menschen da leben, ist in dieser relativ kurzen Zeit natürlich nicht erfassbar. Zudem war es überall sehr sauber, Müll oder Plastiksäcke haben wir an keinem Strassenrand entdeckt! Oder vielleicht haben wir auf diese Weise einfach die "Rosinen gepickt"?

Noch längere Zeit werde ich vom Gesehenen oder Erlebten auf dieser schönen Reise zehren.


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7 Kommentare:

  1. Danke für diesen schönen Reisebericht, liebe Brigitte. Ich bin gerne "mitgereist" und wünsche dir ein langes Nachklingen dieser wunderbaren, sonnigen Tage.
    Ingrid

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  2. Liebe Brigit
    Das tönt nach einer sehr interessanten und beeindruckenden Reise! Ich glaube, das muss ich auch mal hin! Solch eindrückliche Reisen hinterlassen immer noch lange ihre Spuren, gell!
    Kannst du mir etl. einen Reiseveranstalter empfehlen?
    Einen guten Tag wünscht dir Rita

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  3. ..wow!!!
    da hesch du aber ganz en tolli Reis hinder dir!
    mega schöni Fotos!
    ♥♥♥

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  4. Danke für den tollen Reisebericht. In Danzig und Masuren war ich auch schon mal, allerdings im September mit schon eisigen Nächten und frostigen wiesen am Morgen, hatte auch seinen Reiz.
    LG Ute

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  5. Was für eine wundervolle Tour, die du da gemacht hast, herrliche Bilder hast du mitgebracht, danke fürs Zeigen ! Da wurden Erinnerungen meiner Baltikumreise vor 2 Jahren wach. Warst du auch in Tallin in dem Knopfladen, der so Knöpfe ohne Ende hat von seltenen Bäumen ? Herzliche Grüße Anke

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  6. @ Anke:
    Holzknöpfe brachte ich von Tallinn nach Hause. Nur - im kleinen Laden hatte es noch viele schöne andere, handgemachte Dinge. Zudem habe ich die Holzart nicht aufgeschrieben, und jetzt komme ich nicht mehr 100%ig auf den Namen....! (Wachholder?)
    LG, Brigitte

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  7. Was für ein toller Reisebericht - ich habe ihn mit Genuss gelesen. Und die Knöpfe hören sich toll an, ich liebe Knöpfe ♥

    liebe Grüße
    Tina

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